120 Jahre Hennig Arzneimittel

Das mittelständische Pharmaunternehmen Hennig Arzneimittel mit Sitz in Flörsheim am Main feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen. Begonnen hatte alles in Berlin. Der Chemiker Max E. Hennig gründete hier 1898 im Alter von nur 23 Jahren sein Unternehmen. Zu Beginn wurden ausschließlich Tinkturen, Organ- und Pflanzenextrakte hergestellt. Mit dem Umzug des Unternehmens 1951 ins Rhein-Main-Gebiet nach Flörsheim kam die Entwicklung von chemisch-synthetischen Arzneimitteln in den firmeneigenen Laboratorien hinzu. Ein Meilenstein markierte 1982 die Einführung von Arlevert®, ein Originalpräparat in der Indikation Schwindel. Inzwischen bietet das Unternehmen als einziger Hersteller alle verschreibungspflichtigen Wirkstoffe sowie ein Medikament zur Selbstmedikation gegen Schwindel an. Mit Arlevert ist Hennig Arzneimittel zudem Marktführer in Deutschland.

Die beiden Geschäftsführer von Hennig Arzneimittel: Dr. med. Kai Schleenhain (li.) und Holger Schleenhain (re.).

Vier Standbeine

Neben der Expertise im Bereich Schwindel basiert das Geschäft von Hennig Arzneimittel auf 3 weiteren Standbeinen. Das Unternehmen bietet eine Reihe preisgünstiger Generika in verschiedenen Indikationen an, z. B. Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Schmerz. Seit 2015 gehören auch innovative freiverkäufliche OTC-Produkte zum Portfolio. Der Bereich Auftragsherstellung ist seit vielen Jahren eine weitere wichtige Säule. Hennig Arzneimittel hat für nahezu alle Generikaanbieter auf dem deutschen Markt bereits Produkte hergestellt.

Geschäftsbereich Auftragsherstellung

Als Auftragshersteller ist Hennig Arzneimittel ausschließlich für feste Formen tätig, und zwar nicht nur für Arzneimittel, sondern auch für Nahrungsergänzungsmittel und Medizinprodukte. Spezialisiert ist das Unternehmen dabei auf die Herstellung anspruchsvoller Produkte mit modifizierter Wirkstofffreisetzung, z. B. in Abhängigkeit vom pH-Wert oder der Zeit. Für die Wirkstoffe Diclofenac und Ibuprofen stellt Hennig Arzneimittel u. a. diese spezielle Darreichungsform her. Die technische Ausrüstung für die Herstellung derartiger Arzneimittel wird kontinuierlich ausgebaut und verbessert.

Moderner Technologiepark

Pellets, die sich besonders gut für eine kontrollierte Wirkstofffreisetzung eignen, können bei Hennig Arzneimittel – je nach Anforderung – mit 3 verschiedenen Technologien hergestellt werden: mittels Wurster-Verfahren, Rotor-Technologie oder Extrusion. Auch die Anlagen zur Herstellung von Granulaten erfüllen höchste Ansprüche sowie eine gleichbleibende Qualität. Mit einer neuen Verkapselungsmaschine konnte die Kapazität bei der Befüllung von Hartkapseln verdreifacht werden. Bis zu 150 000 Kapseln pro Stunde können nun verarbeitet werden. Durch 3 Füllstationen an der Verkapselungsmaschine ist es möglich, 3 unterschiedliche Komponenten einzufüllen: Pulver, Pellets und Minitabletten. Damit können auch komplexe Rezepturen realisiert werden.

Full Service

Hennig Arzneimittel bietet seinen Kunden einen Rund-um-Service an. Neben der Herstellung gehören auch galenische Entwicklung, Scale-up und Analytik zum Portfolio. Daneben komplettieren die Konfektionierung und Verpackung das Angebot. Bei der Verblisterung können Kunden aus verschiedenen Folien wählen sowie sich für Zusatzoptionen bei der Perforation entscheiden. Um für die ab Anfang 2019 anstehende Serialisierung gerüstet zu sein, hat Hennig Arzneimittel 8 Mio. Euro in neue Verpackungsanlagen investiert. Damit stellt das Unternehmen sicher, pünktlich zum Stichtag alle Packungen mit den entsprechenden Codes zur Vermeidung von Arzneimittelfälschungen versehen zu können.

Neben Full-Service können je nach Fragestellung oder Anforderung auch Einzelleistungen beauftragt werden. Das Team der Auftragsherstellung berät die Kunden jederzeit kompetent und zuverlässig. Der Mittelständler ist in der Lage, schnell und flexibel auf Kundenwünsche einzugehen.

Weitere Informationen:

Dr. Wolfgang Rüger
Key Account Manager Auftragsfertigung Hennig Arzneimittel
Tel.: 06145 / 508-101
e-mail: wolfgang.rueger@hennig-am.de
www.hennig-am.de

pharmind 2018, Nr. 8, Seite 1149